Aber im Unterschied zu den Textzeilen aus dem Klassiker von Peter Cornelius dürfte der Fraktionsführer der Bürgerliste nicht die Kraft einer Löwin haben. Vollmundig verlautbarte er im Wahlkampf, KEINESFALLS schwarz oder grün weiter zu unterstützen. Als Beweis reicht es da für mich nicht aus, im ersten Wahlgang zur Bürgermeisterwahl sich selbst aufzustellen. In der Stichwahl gaben 3 Mandatare ungültige Stimmen ab, um einen schwarzen Bürgermeister zu ermöglichen.
Nur um das richtig einzuordnen: in der Frage geht es nicht darum, ein Schlagloch auf einer Forststraße zu beheben, sondern um eine der wichtigsten Fragen der Zukunft: wer vertritt unsere Gemeinde nach außen. Und eine demokratisch gewählte Fraktion bezieht einfach nicht Stellung dazu. Als Bürger würde ich mich veräppelt fühlen, wenn ich jemanden eine Stimme gebe, damit die- oder derjenige meine Vertretung im Gemeinderat wahrnimmt, und diese Fraktion entzieht sich Entscheidungen dieser Art.
Aber bringen wir es auf den Punkt. 2015 konnte noch das Herauslösen von Grundstücken aus einer Bausperre als Karotte geboten werden. Solche Zuckerln gibt es dieses Mal zwar nicht, uumindest aber konnte man das Gehalt noch etwas auffetten. (Fast ein bisschen) provokant fühlt es sich an, wenn die Erweiterung des Gemeindevorstandes (= geschäftsführende Gemeinderäte) vom bisherigen Minimum von 7 Personen auf 8 zur Abstimmung gebracht wurde. Und zwar nicht von der Bürgerliste, die auf Grund der besonderen Mathematik (Verfahren nach D’Hondt) eben diesen 8. Vorstandsposten bekommt, sondern von der ÖVP – böse Zungen würden behaupten, sich so Wohlwohlen einzukaufen.
Übrigens: die SPÖ hat den Antrag gestellt, auf 9 Vorstandsposten zu erweitern, um alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen diese für eine Gemeinde wichtige Funktion zukommen zu lassen (der Vorstand ist beispielsweise auch manchmal die 2. Instanz in Behördenverfahren). Nicht nur der Bürgerliste. So geht Miteinander!
PS: der Vorschlag der SPÖ ist im Übrigen so verfasst, dass die Erweiterung von 7 auf 9 Funktionäre kostenneutral zu erfolgen hat, sprich: die 9 Vorständler erhalten gemeinsam so viel, wie zuvor die 7. Ich bin gespannt wie eine Bogensaite, ob der 8. Vorstandsposten von ÖVP und Grüne auch kostenneutral geschaffen wird …
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