Wer darf in unserer Gemeinde Teil des ‚Wir‘ sein?

Was gibt es Besseres für eine Gemeinde, wenn nicht alles von oben, der Gemeindevertretung, organisiert wird? Viele ehrenamtliche Menschen und Vereine in unserer Gemeinde zeigen tagtäglich, wie Gemeinde zu leben ist. Damit beweisen wir St. Andrä – Wörderner immer wieder, dass wir eine gut funktionierende Gemeinschaft sind, auch, wenn manche politischen Entscheidungen in den letzten Zeiten an den Wünschen vieler Gemeindebürger vorbei getroffen wurden.

Wenn aber von der Gemeindevertretung eine Initiative aus der Gemeinde für die Gemeinde verhindert wird, dann sollten wir das hinterfragen.

Ich stelle daher dem Bürgermeister Maximilian Titz die Frage, die mir auf mein Mail vom 28.05.2019 noch nicht beantwortet wurde:

Ich habe vom Wunsch von Herrn Josef Karner erfahren, im Rahmen der ‚gesunden Gemeinde‘ einen kostenlosen Vortrag über den modernen Holzbau zu bringen. Ich habe mir ein paar Querschnitte über den Inhalt angesehen und finde, dass das sehr passend und auch sehr spannend für die Gemeindebürger wäre. Daher überrascht mich, dass dieser Vortrag seitens der Gemeinde angeblich abgelehnt wurde.

Darf ich erfahren, was der Grund für diese Ablehnung ist bzw. war?

David Behling, Mail vom 28.05.2019 an Bürgermeister Maximilian Titz

Hier möchte ich meine Frage erweitern: kann es sein, dass Sie einen Groll gegenüber Herrn Karner hegen, da er sich im Vorfeld des fragwürdigen Masterplanes zum Ortszentrum mit einer Kamera auf die Straße stellte und das machte, wofür grundsätzlich Sie in der Verantwortung wären, nämlich Ihre Bürger zu befragen, was all jene haben wollen, die in dieser wunderschönen Gemeinde leben? Wie wir mittlerweile wissen, wurde der Masterplan mit großer Mehrheit der Bürger abgelehnt und dieses Bild zeigt auch das Video von Herrn Karner. Für die Meinung der Bürger kann er nichts, er hat diese lediglich dokumentiert.

Oder haben Sie sich kein Bild darüber gemacht, welch intensive Recherchen Herr Karner zu dem – gerade in der heutigen Zeit so immens wichtigen – Thema von alternativen und nachhaltigen Bauweisen betrieben hat? Sonst würden Sie das den Bürgern, die Sie vertreten, nicht vorenthalten.

Ist es richtig, dass die Begründung darin liegt, Herr Karner hätte nicht die entsprechenden Kompetenzen dazu? Falls das stimmt, habe ich folgende Fragen bzw. Anmerkungen dazu:

  1. Wie oft kam es bereits vor, dass ein Vortrag mit dieser Begründung abgelehnt wurde?
  2. Haben Sie bisher alle Vortragsangebote in dieser Form überprüft?
  3. Da mich das Thema als Baumeister ebenfalls begleitet und es wichtig ist, Menschen die Möglichkeit zu geben, mehr darüber zu erfahren, möchte ich dieses Thema gemeinsam mit Herrn Karner den interessierten Gemeindebürgern präsentieren. Gerne lasse ich Ihnen meine Vita samt Gewerbeberechtigung zukommen, um die Thematik der ‚Kompetenz‘ als erledigt zu betrachten.

Sehr geehrter Herr Titz, hiermit stelle ich den Antrag, im Rahmen der gesunden Gemeinde (XundHeit) gemeinsam mit Herrn Karner über Holzbauweisen zu referieren, wobei Herr Karner ein gut recherchiertes Gesamtbild zeichnen wird und ich auf die technischen Details, vor allem bei der Umlegung auf die kleinvolumigen Bedürfnisse einer Gemeinde, eingehen werde.

Gerne möchte ich auf das Video von Herrn Karner zu diesem Thema verweisen: Schauen Sie zum Videokanal von der Aktion ‚freies Wördern‘

Weiters darf ich ergänzen, dass Herr Karner mit seinem Vortrag leider unsere Gemeinde temporär verlassen musste, da er in der Stadt Tulln damit auf offene Ohren gestoßen ist. Und nicht nur auf offene Ohren, sondern auch auf ein sehr interessiertes Publikum.

Da sein Herz jedoch – so wie meines – in unserem St. Andrä – Wördern liegt, möchte ich unseren Gemeindebürgern diese gute Möglichkeit nicht verwehren. Ich bitte daher um ein Umdenken in dieser Sache.

Vielen herzlichen Dank, Bmstr. DI David Behling.