Ursprünglich sollten 350 Wohnungen im neuen Orstzentrum errichtet werden. Woher stammen diese Zahlen? Das ist eine wichtige Frage in Hinblick auf die in ein paar Stunden stattfindende Abstimmung und die panikartigen Versuche der Jamaica-Koalition, das Projekt schönzureden. Beantworten können wir das nicht, aber zumindest kann man die Logiklücken des Schönredens aufdecken.

Der erste vergebliche Erklärungsversuch für das neue Ortszentrum war die damit verbundene Verhinderung der Zersiedelung, oder auch Verhüttelung, wie es die Vizebürgermeisterin ausdrückte. Dass das eine unglaubliche Themenverfehlung war, konnte bereits aufgeklärt werden.

Nach dem berechtigten und sehr erfolgreichen Gegenwind der Ortsopposition, wurde schrittweise die Wohnungsanzahl hinuntergeschraubt. Nun wird mit maximal 181 Wohnungen geworben. Eigentlich wurde nur besser kaschiert und verdeckt, da viele Wohnungen unter den Begriff ‚Dienstleistung‘ geschoben wurden und sich die 181 Wohnunge zusätzlich nur auf 3 von 5 Bauabschnitten befinden. Aber es gibt ja noch 2 weitere Bauabschnitte. Auch sind die Bauwerke für Gastronomie, Kleingewerbe, Geschäfte und Kunst nicht inkludiert.

Wenn wir uns nun in einer naiven Fiktion selbst in die eigene Tasche lügen und die maximal 181 Wohnungen glauben: wo ist der Bedarf an den ursprünglichen 350 Wohnungen hin? Der Bedarf wurde ja hoffentlich irgendwo erhoben.

Das bedeutet, dass trotz kompletter Verbauung des Ortszentrums 119 Wohnungen fehlen. Wir decken also den Bedarf wieder nicht. Wer verhindert in diesem Szenario also die befürchtete ‚Verhüttelung‘? Ich gebe euch, liebe Koalition, die Antwort sehr gerne: mit einer örtlichen Raumplanung – so, wie ganz OHNE Masterplan auch!